Neue Deutsche Angststörung: Chemnitz August 2018

Facebook Diskussion zu den Ereignissen in Chemnitz am WE:

Jan Koehler Interessant ist, dass die Polizei in diesem immer finstereren Teil Deutschlands wieder einmal überrascht und dann überfordert war. Mir sind die politischen Befindlichkeiten und Gesinnungen am rechten und linken Rand der Gesellschaft schnuppe – was aber völlig klar sein muss und mit massiven Sanktionen bewehrt sein muss ist, dass kollektive Missachtung des staatlichen Gewaltmonopols, Selbstjustiz und fröhliche Menschenjagd den Staat und den gesellschaftlichen Frieden viel massiver bedrohen als kriminelle Einzeltäter oder selbst OK. Wenn Bürger meinen, sie können das Recht mit Gewalt in die eigenen Hände nehmen (wobei allgemein Jagd auf anders Aussehende noch eine Stufe tiefer unter Selbstjustiz anzusiedeln ist – es geht ja nicht einmal um Täter), muss der Staat um seiner selbst willen konsequent und hart einschreiten. Diese rote Linie muss gegen den linken Mob und rechten Pöbel verteidigt werden.Man wird Gebiete, die die Bewohner selbst so heruntergewirtschaftet haben, dass nur die im Geiste Armen zurückbleiben, kurz- und mittelfristig nicht für eine liberale offene Gesellschaft zurückgewinnen können (die Zurückgebliebenen sind dieser objektiv nicht gewachsen). Aber das Gewaltmonopol und die Rechtshoheit des Staates muss auch in den schlecht beleuchteten Teilen der Republik durchgesetzt bleiben. Dazu braucht es staatliche Institutionen, die nicht immer wieder überrascht und überfordert sind davon, mit wem sie es in welcher Gruppenstärke zu tun haben.

VH: Er muss vor allem ZUERST bei den NEUBÜRGERN durchgesetzt werden, DANN ergibt sich der Rest! Diesen muss mit aller Härte des Gesetzes, auch präventiv, klar gemacht werden, daß es NICHT zur offenen Gesellschaft gehört, sich hiesige weibliche Genossinnen zum Beischlaf auch gegen deren Partner, mit dem Messerrecht einzufordern!! Solange das nicht geschieht, ist die “offene Gesellschaft”, eine Gesellschaft der “offenen Hose”!

(vgl. Fall Hannover: “„Der Beschuldigte kennt es aus seiner Kultur so, dass Konflikte mit dem Messer ausgetragen werden. Er beschreibt die regionalen Bräuche wie folgt: Wird man beleidigt, darf man zustechen. In schweren Fällen darf man die Person töten.“ Und: „Er führt aus, dass sein Verhalten nach den religiösen Anforderungen nicht zu beanstanden war und begreift nicht, weshalb er in Haft sitzen muss.“ )

Selbst Haftstrafe führt anscheinend nicht zur Einsicht. Und da denkt man Flyer und Respekt-Bändchen würden zum umdenken einer ganzen Jugendgeneration beitragen, die SO geprägt ist??? – Die rosarote Brillle ist für´n Arsch! Wer sie meint aufsetzen zu müssen, darf sich nicht wundern, daß sie braun wird. Denn dafür sind Dinge da, die für´n Arsch sind… 

Jan Koehler Na, Sie kennen sich ja aus unter den Neubürgern. Der Rest ergibt sich natürlich nicht. Und mit der gleichen intellektuellen Schärfe könnte ich jetzt diesen schönen Artikel über kulturell echt pervertierte niederländische Altbürger ins Felde führen, Trägt aber nicht wirklich zur Diskussion bei. https://www.bbc.com/news/world-europe-45317883

VH an Jan Koehler Es ist immer Dasselbe. Der – mittlerweile – Doppelmord ist aus den Augen, aus dem Sinn – aber die, die sich darüber aufregen (und natürlich über´s Ziel hinaus schießen) werden problemtisiert. Nicht, daß man es nicht auch in´s Auge fassen sollte, aber die URSACHE dafür überhaupt aus den Augen zu verlieren, daß spricht für den typischen Scheuklappenblick. Kann man machen, wenn man ein Pferd ist. Aber als Mensch?? 🤔

Jan Koehler Ihre Denkweise ist Teil dieses echten Problems für die liberale Welt, in der ich groß geworden bin. Ein Toter, tausend Gerüchte. Wovon schreiben Sie hier überhaupt? Was wissen Sie über die Gewalttat von Samstagnacht? Mehr als die Polizei, mehr als die Staatsanwaltschaft? Woher nehmen Sie das Recht, Großgruppen von Menschen, von denen Sie ganz offensichtlich überhaupt keine Ahnung haben, die Sie nicht kennen, die Ihnen nur Angst machen, als Vergewaltiger, Messerstecher und Mörder zu diffamieren? Man muss Menschen, die wie Sie polemisieren, energisch widersprechen. Sie reden gefährlichen Unsinn.

VH an Jan Koehler Ich habe keine Großgruppe diffarmiert. Ich habe lediglich auf eine Tatsache hingewiesen, die IHNEN unbequem zu sein scheint. Das man immer auf die URSACHE schauen sollte! Diese blenden Sie aus. Komplett. Und immer noch. Kein Mitleid mit dem Opfer mit den Angehörigen, nur blinde Verteidigung und Unterstellungen.

Vielleicht lesen Sie bestimmte Nachrichten einfach nicht und meinen deswegen würde nichts dergleichen stattfnden. Können Sie machen. Nennt man eine Filterblase. Und Realitätsverweigerer wie Sie es sind, sind das eigentliche Problem. Da Sie nichts lösen, sondern nur verdrängen. Aus der Psychologie weiß man, daß das nur dazu beiträgt, daß es irgendwann – je länger man es verdrängt – einen so richtig fett einholt. Kannste machen. Das Gegenteil dessen, was Du meinst jetzt durch diese “Verdrängung” zu erreichen, wird dann passieren. Und es wird hässlicher, als Du es Dir vorzustellen vermagst. Oder Du gehst den Weg des Dialogs und der Realität, dann haste ne Chance auf nen halbwegs guten Ausgang. Your Choice! 

Jan Koehler Das meinen Sie alles nicht wirklich ernst, oder? “Die Ermittlungen zum Tatmotiv, zum genauen Ablauf der Auseinandersetzung und zur Tatwaffe dauern noch an. Die Polizei dementierte Gerüchte, wonach es angeblich einen zweiten Todesfall gegeben habe. Zuvor hatte sie bereits Spekulationen zurückgewiesen, wonach der Auseinandersetzung die Belästigung einer Frau vorausgegangen sein soll.” https://www.dw.com/…/haftbefehle-nach-tod…/a-45244604

VH: “Wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz mitteilte, sind der 23-jährige Syrer und der 22-jährige Iraker “dringend verdächtig”, in der Nacht zum Sonntag nach einem Streit ohne Grund mehrfach mit einem Messer auf den 35-jährigen Deutschen eingestochen zu haben.”

Solche und ähnliche Meldungen täglich, mal hier, mal dort, Hannover, Bremen, Berlin, Chemnitz, Düsseldorf, Köln, Heidelberg, Kandel, Freiburg… ich könnte aufzählen und aufzählen
– und meine Frage lautet,
nach dem obigen und auch an anderer Stelle ebensolche Selbsbekenntnise der Verharmlosung des Mordes oder Verletzens mit dem Messer einer bestimmten Klientel…
WAS kann und tut “der Rechtsstaat” präventiv dafür??

Meine Frage an Dich jetzt: WAS kann man da tun? Was denkst DU???

AA an VH: du hast tatsächlich „ die Neubürger“ geschrieben und somit pauschal die 5-10 Tötungsdelikte die von Angehötigen dieser Gruppe auf alle 1,5 Mill (?) pauschal übertragen. Das ist definitiv unter deinem intellektuellen Niveau. Woher kommt das?
Und: du bist auch ein „Neubürger“ oder „ Zugezogener“ . Bist du anders, weil christlich, oder nicht vielleicht genau so, weil um die gleichen Ressourcen kämpfend?
Mir sind Menschen deiner Herkunft auch oft suspekt. Na und, das darf ich denken. Ich behandle sie aber nicht anders.
Ich meinte ja schon, man muss nicht für die merkelsche Flüchtlingspolitik sein, aber bitte doch nicht populistisch vereinfachen sondern klar und sachlich argumentieren. ( mit Fakten kann man ja leider nicht sagen, wo doch alles plötzlich postfaktisch ist..)

„Die Neubürger machen und sollen“ ist keine sachliche Argumentation sondern gehört zum Repertoire gefährlicher Stimmungsmache

Jan Koehler Wer glaubt, dass alles postfaktisch ist, hat Foucault nicht gelesen oder nicht verstanden (ich weiß, dass du, Astrid, das weißt und verstehe deinen Kommentar als Stoßseufzer). Wahrheit ist zwar immer nur eine Annäherung aber die Frage, ob ein oder zwei Menschen gestorben sind, ist klärbar, Auch die Frage, ob es Mord oder Totschlag war ist klärbar und zwar von ordentlichen Gerichten, nicht von verängstigten oder in ihrer Gesinnung falsch angefassten Bürgern. Für Faktenfindung haben wir Institutionen, professionell arbeitende Medien (die nicht neutral sein müssen aber professionell arbeiten müssen) gehören dazu, Gerichte und Polizeiarbeit auch. Für die Wahrheitsannäherung sind wir Wissenschaftler in unseren Fachgebieten mit transparenten, begründeten und wiederholbaren Methoden zuständig und nicht (mehr) die Kirche und schon gar nicht der bloggende Kevin aus Kemnitz.

VH an AA:  1. Sind es mit Sicherheit mehr als 5-10 Tötungsdelikte.
2. Im Verhältnis zu 1 Million (oder 1,5?) ist der %tuale Bevölkerungsanteile ungleich größer.
3. Aber darum ging es mir gar nicht.
Ich denke, daß hier ist immer noch ein Dialog und bezieht sich sowohl auf das Geschehen, als auch auf die Reaktionen hier und da und entsprechend salopp hab ich es auch mal formuliert.

Es ist bemerkenswert, das der Tod des 35jährigen leidiglich als Hintergrundinformation in den Nachrichten beiläufig erwähnt wird, während die (durchaus über´s Ziel hinaus schießende) Reaktion in den Vordergrnd rückt. DAS habe ich bemängelt. Und je mehr einer es ausblendet, desto mehr werde ich es in den Vordergrund stellen. Ursache -> Wirkung. Für die, die nicht mehr wissen, in welcher Reihenfolge Dinge geschehen…

Jan Koehler Ich kenne Sie nicht und hätte Sie auch nicht direkt angeschrieben – aber da Sie nun mal auf meinen Kommentar geantwortet haben: Sie reden sich um Kopf und Kragen. Wenn die Straftaten Einzelner zynisch zur Ursache von allgemeiner Menschenjagd verklärt werden geraten Sie sehr schnell ins Fahrwasser der größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts. Ich würde hier wirklich mal eine Denkpause einlegen.

BO: ein “stimmungsbild” aus chemnitz. aus dem linken spiegel… trifft in weiten teilen die stimmung meiner verwandten und freunde dort… die meisten fuehlten sich ohne ‘buntheit’ wesentlich wohler….

http://m.spiegel.de/…/chemnitz-nach-den-ausschreitungen…

Jan Koehler … und wissen auch schon, wie man für Ruhe und Ordnung und den Schutz deutscher Madel sorgt: “Sie finde den Aufmarsch der Rechten gut, sagt Judy. Einige hätten es zwar übertrieben mit der Gewalt. “Aber wir brauchen die Rechtsextremen, wir brauchen Menschen, die mal in den Stadtpark gehen und einen umklatschen. Wenn wir Frauen demonstrieren gehen, wäre das doch allen egal”, sagt die 32-Jährige. Wegen der männlichen Flüchtlinge fühle sie sich unwohl. Ihre Freundin nickt”

VH an Jan Koehler DU weißt es jedenfalls nicht!
Das ist jetzt keine Befürwortung der – was auch immer Du Dir jetzt zurecht fantasierst – Gewalt, sondern lediglich ein Atestat, daß Du keine Antwort hast, was man tun kann, damit Judy und ihre Freundin sich sicherer fühlen. Die Frage hatte ich Dir oben schon gestellt und der bist Du geschickt ausgewichen. Und Du wirst auch jetzt keine konstruktiven Vorschläge bringen können, weil Du KEINE hast! Und deshalb lieber darüber fabulierst, wie ich mich um Kopf und Kragen rede, als über einen echten vernünftigen Lösungsvorschlag auch nur nachzudenken. Das würde ein Problembewußtsein voraussetzen… 

BO: gewalt ist immer abzulehnen! es gibt aber immer mehr menschen in diesem land, die nicht mehr nur “besorgt” sondern verzweifelt sind! wer selbst opfer wurde und die taten- und hilflosigkeit der behoerden erlebt hat, dem bleibt nur noch gewalt…

VH an BO: Ich habe es, wie Du in meinen übrigen Kommentaren sehen kannst, versucht verständlich zu machen, sogar recht ausführlich. Aber wenn man auf Taube Ohren stösst… 

Jan Koehler Erst einmal gehört es sich in Deutschland, Erwachsene, die man nicht kennt, zu siezen. Die Neubürger müssen das manchmal noch lernen, die Alteingesessenen sollten das wissen. Es hilft vor allem auch beim Streit und zivilisiert die Sprache. Zweitens ist es wohl so, dass ich zu viel in Gesellschaften gearbeitet habe, die ein echtes (und nicht immer hausgemachtes) Gewaltproblem haben – Afghanistan, Nord- und Südkaukasus, Russland, Burundi, Peru, Mexiko, Spanish Harlem, das Messerstecherviertel Köln Kalk in den frühen 1990ern…) um diese völlig verstört-verängstigten Einlassungen zum Thema Flüchtlinge und Migranten im satten und sicheren Deutschland wirklich ernst zu nehmen. Wie hoch ist der Ausländeranteil in Sachsen noch mal? Wirklich gruselig, ein Hauen und Stechen. Nein, wirklich ernst nehmen kann ich diese neue ostdeutsche Furchtsamkeit und den darin gegründeten Menschenhass von Judy und Kevin nicht. Ernst nehmen muss ich es, weil wir in Deutschland eben allgemeines Wahlrecht haben und sich Demokratien durchaus auch mit demokratischen Mitteln abschaffen können. Deutschland hat da historische Erfahrung.

AA: Das ist Angst der Horizontverengten. Sie begründet sich auf irrationalen und falschen Informationen, wenig Welterfahrung und dem Gefühl des Abgehängtseins. Man muss die Abgst ernst nehmen, ja. Denn sie erzeugt Handeln und die Angst ist für den Betroffenrn real. Aber ernst nehmen heißt aufklären und sich um diese Menschen bemühen. Nicht diffamieren ( was oft bildungsbürgerlich, naserümpfend daher kommt) aber auch nicht in dem man die wirren Argumente dieser Judys und Kevins perpetuiert. Das ist unter euren geistigen Möglichkeiten. Das macht mich wirklich ratlos

VH an AA: Mich macht ratlos, daß Probleme nicht beim Namen genannt werden dürfen, wenn es getan wird, hat man ein Rassismusproblem und ist ein Nazi, auch wenn es noch so ferne ist. Diese naiven Ablenkungsmanöver von eigentlichen Problemen ist das, was viele wütend macht.
Und ich finde es auch unter den geistigen Möglichkeiten derer, die es immer noch lieben (nach all den vielen Nachrichten) an den Symptomen rumdoktorn, anstatt an die Ursachen zu gehen.
Und so schiebt man wieder denen den bösen Peter zu, die Probleme beim Namen nennen. Das macht mich ratlos.

Heranwachsende müssen erzogen werden. Und wenn sie keine Familie haben, die das macht, oder diese im Kriegsgebiet geblieben ist (warum auch immer), dann muss staatlicherseits etwas passieren. Wenn nichts passiert, dann artet es aus.

Ich habe es schon zweimal hier zitiert, das Denken, welches ich zitiert habe, ist bei diesen Migranten, flächendeckend vorhanden. Auch in einem Fersehbeitrag ist dies bereits zur Sprache gekommen. Man kann es überhören, überlesen, klein reden, bei Seite schieben, nicht weiter ernst nehmen – oder die ganze Scheiße auf sich zukommen lassen.

Ich habe keine Angst und keine Horizontverengung, nur großes bedauern, in nicht allzu ferner Zukunft in einem Land aufzuwachen, in dem ich mal gut und gerne lebte. Und das dies auch denen wiederfahren wird, denen ich – vielleicht ein wenig emotional und etwas unbeholfen – versucht habe Dinge aufzuzeigen, die nicht mal eben mit ein wenig Augenzwinkernfreundlichkeit aus der Welt zu schaffen sind.
Schade.

Wäre ich wirklich rassist, dann würde ich mir hier definitiv nicht den Mund fusselig reden!!

VH: Irrational? Falsch informiert?

https://diekolumnisten.de/…/interview-mit-der…/

VH: Meanwhile in SYRIA! 
https://www.facebook.com/holidaybeachsyria/videos/670095440023335/

Jan Koehler Hand aufs Herz, Herr Harder: wie viele Migranten kennen Sie persönlich (lassen wir aus taktischen Gründen mal die Migranten und Flüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion außen vor)? Wie viele von denen, die Sie kennen, denken so, wie sie es ihnen “flächendeckend” unterstellen? Sie ahnen ja vermutlich schon, dass Sie hier ein Gespräch mit Menschen führen, die ihr Wissen nicht aus Fernsehbeiträgen und Blogs beziehen sondern mit diesen Fremden seit vielen Jahren ganz unterschiedlich zu tun haben. Ich arbeite in deren Herkunftsländern. Meine Tochter und Ehefrau haben viele Jahre als Sprachmittler für Flüchtlinge gearbeitet. Mein Heimatdorf in der Lüneburger Heide hat viele Flüchtlinge aufgenommen, meine Nichten und Neffen waren ziemlich aktiv in der ehrenamtlichen Bildungs- und Integrationsarbeit engagiert. Ein Nachbardorf hat bei der Ausländerbehörde protest eingelegt als Flüchtlinge aus ihrem Dorf verlegt werden sollten. Lief das alles konfliktfrei ab? Nein; aber es ist eine ganze Welt entfernt von den Karikaturen, die Sie umtreiben. Und Sie glauben wirklich, mir erklären zu können, wie die Migranten so flächendeckend denken? Sancta simplicitas! Ich unterhalte mich mit Ihnen weil ich ahne, dass Ihre Gedankenwelt für eine Form selbstgefälliger politischer Ignoranz steht, die ich nun wiederum nicht aus eigener Anschauung kenne (ich habe einfach keine Bekannten, die auf diesem Niveau argumentieren), die ich aber für die Zukunft dieses Landes tatsächlich für gefährlich halte. Deshalb versuche ich zu verstehen, was Sie umtreibt und was Ihnen so große Angst macht. Ich bin kein Psychologe aber als Sozialwissenschaftler interessiert mich die grassierende Angststörung von bestimmten Teilen dieser Gesellschaft.

AA: Rassismus habe ich keinem hier vorgeworfen. Sonst hätte ich diese Diskusion schon längst gesperrt. Ich möchte mich gedanklich auseinandersetzen. So erwachsen sind wir. Was ist , Björn Olek, deiner Meinung nach ursächlich?

KG: Das große Problem mit irrationalen Ängsten ist, dass sie sich nicht mit rationalen Gründen und Fakten beseitigen lassen.

VH an Jan Koehler: Um die Frage zu beantworten: Ich kenne reichlich!
Aber: “…dass Ihre Gedankenwelt für eine Form selbstgefälliger politischer Ignoranz steht,” ist eine Top Formulierung für alles, was danach kommt. Lassen wir das.
Ich bin vielleicht vom Sie in´s Du geschwenkt, aber in unverschämterweise arrogant bin ich nicht geworden!

“Sie ahnen ja vermutlich schon, dass Sie hier ein Gespräch mit Menschen führen, die ihr Wissen nicht aus Fernsehbeiträgen und Blogs beziehen sondern mit diesen Fremden seit vielen Jahren ganz unterschiedlich zu tun haben.”
Nun, vielleicht beginnen auch Sie mal zu ahnen… wenn man sich mit seiner Überheblichkeit da nicht so sehr selbst im Wege stehen würde… 

Jan Koehler Herr Harder, ich verstehe, dass Sie hier etwas angefasst sind. Mir ist aber wichtig, dass Menschen, die krudes und teils zynisch-diffamierendes Zeug in der Halböffentlichkeit von Facebook posten, deutlich widersprochen wird. Sonst entsteht tatsächlich der Eindruck, dass erstens diese abfällige Art, über andere Menschen zu sprechen, der neue Mainstream ist und der Kampf um Zivilität schon verloren ist. Schlimmer, zweitens entsteht der Eindruck, dass man mit denkfauler Einzelfallargumentation wirklich alles behaupten kann, dass empirische Überprüfung oder die Überprüfung durch professionelle und zuständige rechtsstaatliche Stellen keinen Wert hat, dass wirklich jedes Gerücht und jede infame Verleumdung sofort unwidersprochen geposted werden kann und alleine die Likes über gefühltes Wahr und Unwahr entscheiden. Deshalb widerspreche ich. Sie schreiben z.B. von Mördern, mindestens zwei Ermordeten, setzen sexuelle Übergriffe als wahr voraus und nahmen das auch nicht zurück, als die zuständige Staatsanwaltschaft hier öffentlich widersprochen hat und darum gebeten hat, mit der Verbreitung von Gerüchten aufzuhören. Hören Sie damit auf, Sie sind sonst Teil eines online-Problems, das in der physischen Welt großen Schaden anrichten kann. Sie können so Teil von Menschenjagden werden und das wollen Sie sicher nicht.

AA an Jan Koehler „Sonst entsteht tatsächlich der Eindruck, dass erstens diese abfällige Art, über andere Menschen zu sprechen, der neue Mainstream ist und der Kampf um Zivilität schon verloren ist. „
Genau deswegen !
Mir egal ob andere hier den Kopf schütteln, dass ich mir die Mühe mache.
Danke dir auch!

AA an KG: das glaube ich im Übrigen nicht. Das wäre ja schlimm. Solange es nicht pathologisch ist ( und mit Pillen behandelbar), glaube ich das nicht. Wie haben wir denn die Ängste aus unserer Kindheit überwunden? Doch nicht in dem man uns andere Irrationalitäten aufgetischt hat.

KG: Ich denke, dass diese Art von Realitätsverweigerung durchaus etwas pathologisches hat. Anders ist nicht zu erklären, wie Erwachsene, eben nicht Kinder, bei jedem Zeitungsartikel, jeder Statistik einfach behaupten, dass es erfunden wäre und zirkulär argumentieren, wie viel schlechter doch ihr Leben und die Welt geworden ist, seit der Massenmigration. Von denen, die “absaufen” skandieren mal ganz zu schweigen.

AA: Jenen die „absaufen“ skandieren, spreche ich jegliche Resozialisationschancen ab. Die sind verloren und das ist gut so. Aber dennoch erodiert mit Ihnen unser humanistischer Grundstock.

Jan Koehler an KG: Nicht alles, was moralisch verwerflich ist, ist pathologisch. Bei denen, die konkrete Ängste haben (manche durchaus nachvollziehbar und begründet – für manche Juden, für freizügig gekleidete muslimische Frauen z.B. hat sich der öffentliche Raum in manchen Stadteilen negativ verändert) kann man mit Fakten, mit erfolgreicher Intergrationspolitik, mit effektiven zivilgesellschaftlichen Einbettungsmaßnahmen (so in unseren Dörfern in der Lünerburger Heide geschehen) und mit sichtbaren Verbesserungen von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Raum viel erreichen. Bei diffusen Ängsten, die relativ willkürlich auf Migranten projiziert werden, ist das wohl schwieriger. Und dann gibt es offensichtlich Menschen tief bis ins bürgerliche Spektrum hinein, die einfach eine völkische Führerdiktatur haben wollen und auch Massenmord bzw. Massentötung durch Unterlassen wieder (oder immer schon) ok finden. Das ist nicht pathologisch, sondern schlicht böse.

VH an Jan Koehler: “mit sichtbaren Verbesserungen von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Raum viel erreichen. ”
Guter Satz.
Und WIESO waren die ÜBERHAUPT NÖTIG, wenn alles quatsch ist???

KG an VH, genau diese Frage bestätigt leider meine Meinung dazu.

Jan Koehler Herr Harder: Ich glaube, ich habe meinen Standpunkt relativ ausführlich und differenziert erläutert. Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie hier substantiell noch etwas beitragen möchten. Ihr “cherrypicking” ist wirklich peinlich. Für mich ist das Gespräch mit Ihnen hiemit beendet.

VH an Jan Koehler Genau so stelle ich mir Substanz vor. schwarz/weiß. Sie liegen 100% richtig – ich falsch. Differenziert verstehen will auch ge-(ver)lernt sein. Juten Tach noch.

BO: mein post war keine rechtfertigung fuer das “jagen” von menschen! DAS gehoert bestraft! wobei wir nicht einfach das bild der medien uebernehmen sollten – bei 6000 aufgebrachten menschen gibt es immer IDIOTEN die den hitlergruss zeigen, die menschen verfolgen und rumpoebeln. auf diese szenen warten journalisten – und zeigen diese natuerlich bevorzugt! ich habe videomaterial aus chemnitz, in dem es laut zugeht – aber keine straftaten stattfinden…

Jan Koehler Ich weiß nicht in welchem sozialistischen Idyll die intensivkommentierenden Facbookkameraden so aufgewachsen sind aber meine persönliche Erfahrung im Wilden Westen ist irgendwie eine andere: Im meinem Heimatdorf gab es zwei Rocker, Enno und Hugo (aus unterschiedlichen Familien, eine davon die H.). Sie gehörten verschiedenen Clubs an und gerieten immer wieder aneinander. Irgendwann stach einer den anderen nieder. Erstaunlicherweise wurde die Polizei eingeschaltet, die Häuser der Hs wurden nicht angezündet und die H. wurden nicht durchs Dorf gejagt. Oder so: als zwei abgeschobene und illegal wieder eingereiste Russen den zwanzigjährigen Matthias Hintze 1997 in ein Erdloch einbuddelten und dort verrecken ließen wurden auch nicht Russen und Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion durch die Straßen getrieben (obwohl es in den 1990n ein wirklich großes Problem mit äußerst brutaler post-sowjetischer OK hier in Deutschland gab). Die Argumentation der Intensievkommentatoren hier ist heuchlerisch und bigot. Es geht nicht um zwei kriminelle Messerstecher und schon gar nicht um das Opfer. Es geht um Rasse und Religion, um eine entmenschlichte Masse an dunklen Arabern, die deutsche Mädchen vergewaltigten und deren Freunde niederstechen. Interessant auch, dass hier nur Männer den Chemnitzer Mob apologetisch kommentieren. Die gruseln sich anscheinend mehr vor den angeblich vergewaltigenden Horden als Frauen. Für Frauen ist es vermutlich auch egal, ob sie vom Chef, vom Ex-Freund, von rechten oder linken Arschlöchern oder von einem Flüchtling sexuell herabgewürdigt oder angegriffen werden. Für Männer, die volkseigene Frauen als schutzbefohlenes Eigentum betrachten, ist dieser Unterschied hingegen von großer Bedeutung und kanalisiert Ängste, Aggression und Hass in in Richtung muslimischer Migranten. Kenntnisfreie kulturalistische Unterstellungen werden dann nachgeschoben.

BO: filterblasen-bloedsinn hinter pseudointellektueller fassade! ich werde das “intensivkommentieren” in diesem post jetzt aufgeben 🖖😊

RB: “Pseudointellektuell” hatte ich die ganze Zeit auf der Zunge bzw. über den Tasten. 😎 Dabei macht sogar “Hogesa” in seinen Memes Rechtschreibfehler.

Jan Koehler … und ich hatte so gehofft, dass die Geschichte mit den Rockern sogar Ihnen einleuchten würde… Man kann nicht immer gewinnen.

RB: Gibt’s eine ähnliche Illustration für die 1990er? Oder drehen die Rocker, illegal eingereisten Russen, Faschos, Chefs, Ex-Freunde etc. seit 2014 plötzlich frei?

Kein automatischer Alternativtext verfügbar.

Jan Koehler Weiß nicht, schauen Sie selbst nach, ich habe auch gerade keine Zeit, die von Ihnen gepostete Statistik zu überprüfen. Zum Anstieg und der Organisation von post-sowjetischer OK in Europa finden Sie hier ganz brauchbare Informationen: http://isdp.eu/…/2011_kego-molcean_russian-speaking…

Jan Koehler Habe jetzt einen Blick auf das Bildchen geworfen. Wie kommen Sie darauf, dass dieser Anstieg, der ja in Bundesländern mit hohem und mit sehr niedrigem Ausländeranteil berichtet wird (Sachsen hat übrigens einen der niedrigsten) mit Migranten, Ausländern, Flüchtlingen (das meinen Sie doch, oder?) in Zusammenhang steht?

RB an Jan Koehler Gar nicht, deswegen frage ich ja, was plötzlich in die Rocker und Ex-Freunde gefahren ist!

Jan Koehler Fassen Sie sich doch einfach ein Herz, lavieren nicht ungelenk ironisch herum, und sagen laust und stolz: ich mag einfach keine Ausländer, die anders aussehen als ich.

RB: Zum Dokument über die postsowjetischen OK Dankeschön. 2008 sollen’s vierzehn Banden mit 167 Mitgliedern auf deutschem Gebiet gewesen sein, die sich v.a. mit Drogen, Diebstahl, Geldwäsche beschäftigen.

Jan Koehler Es geht um den dramatischen Anstieg dieser neuen Form des organisierten Verbrechens in den 1990n und darum, dass die Reaktion darauf nicht war, gegen postsowjetische Migranten und Flüchtlinge mit der Gewalt des Mobs vorzugehen. Das haben Sie vermutlich auch verstanden. Die staatlichen Institutionen haben diese Form der OK seither recht gut in den Griff bekommen. “Thus, a large part of the criminal groups (in particular Russian ones) of the 1990s, which were extremely aggressive and acted almost openly, have disappeared. Some of them were suppressed by more influential ones, others disappeared as a result of the measures taken by law enforcement authorities. Most of the surviving groups “redirected” their activities in such a way that they would appear legal. After participating in the privatization processes, many former criminal leaders (having large amounts of money) became entrepreneurs and shareholders in important companies.”

RB: Aber ich glaube auch, dass Sie verstehen, dass wahllose Messerstechereien in der Öffentlichkeit ein bisschen was anderes sind als OK. Vielleicht rührt aus diesem Unterschied auch die etwas andere Reaktion der Leute.

Jan Koehler Enno hat Hugo das Messer auch ziemlich öffentlich auf einem Dorffest in den Bauch gerammt. Nein, die Befindlichkeiten sich gruselnder Kleinbürger interessieren mich nicht besonders. Übrigens: was wirklich ursächlich dafür war, dass die beiden Täter ein Messer bei sich führten, wird vermutlich vom Gericht geklärt werden müssen: waren es kriminelle Intentionen? Kulturelle Angewohnheit (ohne meinen Dolch bin ich kein Mann, eine alte Karavajinenweisheit aus dem hohen Kaukasus)? Oder herrscht in Sachsen einfach eine so vergiftete und national-befreiende Atmosphäre, dass Ausländer sich nur noch in Gruppen und bewaffnet auf die Straße trauen? Der lockere Spruch der Evelin (oder wie immer sie hieß) aus unserer Diskussion gestern (gut, dass die Rechten da sind und gelegentlich mal Ausländer im Park umklatschen) deutet darauf hin, dass der letzte Punkt nicht ganz an den Haaren herbeigezogen ist. Eine missliche Spirale der Gewalt.

VH an RB: Nein, das versteht der Jan nicht. Und er versteht auch nicht, daß sein “Argument”, daß Enno Hugo daß Messer ziemlich öffentlich auf dem Dorffest reingerammt hat, nicht “wahllos” ist. Aber hey, lasst uns einen Deutschen finden oder gleich noch ein paar – erinnere mich an die Sendung XY…ungelöst, da gabe es einen Psycho LKW-Fahrer, der hat wahllos Frauen vergewaltigt und ermordet, wenn es bei ihm sonst nicht so lief. Ist jetzt zwar schon ein paar Jahre her, aber das dürfte doch klar erklären, daß “nichts mit nichts” zusammenhängt….und es auch deutsche pöse Puben gibt

Ist den Herrschaften eigentlich bekannt, daß es für Russlanddeutsche(!) eine jährliche Obergrenze gibt??

Und jetzt ratet mal mit welcher Begründung…., na kommt ihr drauf??

“…wegen der sozialen Verträglichkeit(!!)” – und da geht es um Menschen, die kulrurell und sprachlich noch irgendeinen Bezug haben…. – Think – or let it be! 

Jan Koehler Herr Harder kennt den Enno schlecht, besonders wenn dieser betrunken ist, weiß aber wieder mehr als Polizei und Staatsanwaltschaft. Und verallgemeinert wieder ins Unermessliche. Vielleicht war es Willkür, vielleicht ein Streit,d er eskalierte. Ich weiß es nicht, Zu unterstellen, dass die paar Ausländer im national befreiten Sachsen jagt auf Deutsche machen ist aber etwas abwegig.

[… so bekommen die verängstigten neuen Mittelbürger aber nie ein Mädchen und bleiben sexuell verspannt]