Tbilissi. 31. März 1993: DEDA-Syndrom

Wie werden Traditionen, die zu DEDA-Syndrom und Infantilisierung führen, weitergegeben? Eine Freundin Lelas erzählte, daß sie, nachdem sie geheiratet hatte, alle Möglichkeit einbüßte, ihre Persönlichkeit zu entfalten. Ihre Wünsche, Sehnsüchte und Forderungen, die sie an sich selbst stellte, übertrug sie auf ihre Kinder – und quälte diese damit.

Die Rolle, die eine Gesellschaft der Frau zuweist, scheint wirklich von entscheidender Wichtigkeit für kulturelle Entwicklung zu sein. Zumindest in familiär strukturierten Gesellschaften. Sie erziehen die nachfolgende Generation.

Das Recht sich um andere Sorgen zu machen, wird hier meistens dann eingefordert, wenn es darum geht Macht über die Handlungen nahestehender Menschen auszuüben. Mutter-Kinder, Bruder-Schwester, Mann-Frau. Und Freunde untereinander. Dahinter stehen allerdings feste Vorstellungen, von dem, was sich gehört, und eifersüchtiges Besitzempfinden.

–> next page