Petersburg, 29.04.1992: Todestraum Opa Süttorf

Seltsamen Traum gehabt: Ich lief aus dem Haus, raus in die Frühlingssonne. Ich hatte irgendetwas dringend zu erledigen, mußte schnell an einen obskuren Ort fahren, der nicht weit entfernt war. Jens wusch gerade den roten Mazda und so blieb mir der oben neben dem Haus stehende Golf.

Als ich auf ihn zuging, startete er plötzlich und bewegte sich etwas. Ich lief hin, riß die Tür auf und sah, wie Opa Süttorf sabbernd auf dem Beifahrersitz saß und versuchte den Wagen zum fahren zu bringen. Er war bis auf die Knochen abgemagert und vom nahen Tod gezeichnet. Stammelnd brachte er mit entgegen: “Ich muß schnell wegfahren.” Seine Augen waren vor Todesangst aufge­rissen. Ich redete kurz auf ihn ein und half ihm dann aus dem Auto. Dabei spürte ich, wie morsch seine Knochen unter der pergamentartigen Haut waren.

Ich stieg mit kaltem Schauder ein und fuhr weg.

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