Moskau, 11.01.1992: Zukunftspläne und Moskaureise

 

Die letzten Tage:

– Briefe an Omas, Nicky, Mum, Andi Dedolph, Susan, Oelkers abgeschickt.

– Meinen grippalen Anfall auskuriert.

– Meine nähere Zukunft unter folgenden Sternen geplant:

  1. Zweimal die Woche 1 1/2 Stunden Sprachunterricht bei Bekannter von Bekannter Dr. Baars für Rubel,
  2. Ethnologen von Museum für Ethnologie kennenlernen,
  3. Kontakt mit Freundin von Svjetlana aufnehmen, wegen Volleyballspielmöglichkeiten.

– Mit B.M. interessante Filme gesehen: Murnaus “Kabinett des Dr. …” und “Phantom”, außerdem zwei Teile einer Serie hier im russischen Fernsehen Namens “My”, von einem estnischen Regieführer.

– Die Einladungen für Mischa und Oleg (Sohn von einem Mitarbeiter B.M.’s) besorgt.

– B.M. veranlaßt, die Einladungen für Bernd, Alexandra, Mama+Albrecht, Waps, Marie Caroline in Auftrag zu geben.

 

Zugfahrt:

Das Abteil mit zwei angenehm distanzierten Männern mittleren Alters und einem konversationshungrigen Rußland-Popper geteilt. Kaum ein Wort mit ihnen gewechselt.

Im Zugrestaurant, das durchaus verzehrbares Essen im Mensa-Stil servierte, viel die unverbindliche Freundlichkeit der Serviererin angenehm auf. Aber auch sie vermochte es, eindrucksvoll barsch zu werden, als ein nicht besonders wohlerzogener Fahrgast nachdem das Restaurant schon geschlossen hatte, noch etwas zu trinken verlangte.

Ansonsten fielen zwei Vietnamesen(?) auf, die mit breit grinsender Frankenstein-Freundlichkeit aufwarteten, und afrikanischer (nord-) Vater mit Sohn, die sich beide sehr laut unterhielten. Das schien aber niemanden besonders zu stören, überhaupt wurde diese Ansammlung von offensichtlichen Ausländern von allen anwesenden Russen als ganz selbst-verständlich aufgenommen, sie wurden sogar freundlich und interessiert mit in Gespräche integriert.

 

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