Tbilisi, 11. Januar 1993: Inga und der amouröse türkische Konsul

Ljoscha bat mich gerade, für Inga, eine Kollegin, den eifersüchtigen Liebhaber zu mimen, weil ihr der türkische Konsul schon bis in ihre Wohnung ans Ohr der Mutter nachstellt. Er hat sie erst vor kurzem, im Rahmen eines Interviews, kennengelernt, und sich unsterblich tragisch in sie verliebt; soweit, daß er bereit sei, seine Familie sausen zu lassen und dementsprechend auch schon bei Ingas Mutter um die Hand der Tochter angehalten hat.

Ljoscha hat die Valuta-Gelegenheit schon einmal beim Schopf gepackt, und sich als weiche Begleitung Ingas mit durch des Konsuls Portemonnaie gefressen. Der hingegen war davon ausgegangen, daß es sich bei der Begleitung um eine zweite Dame handeln würde, und brachte seinerseits einen echten Abdul mit.

An sich meine ich ja, daß so etwas der Damen Sache ist zu regeln, aber ich habe Lust auf den Stunt, willigte also ein. In dieser äußerst fremden Rolle habe ich mich bisher noch nicht versucht.

–> next page