Vorgestern Nacht träumte mir, ich wäre zum Tode verurteilt worden und wartete auf meine Exekution.
Seltsam und schrecklich war vor allen Dingen, daß es eine Frau war, die mir als Ärztin die letzten Vorbereitungen für meine Abreise verpaßte. Mit der Routine einer Abfrage eines Krebspatienten im letzten Stadium: “Hatten Sie noch ein letztes Gericht bestellt?”, bevor sie mir die Beruhigungsspritze ansetzt. Ich will als letzten Wunsch äußern, mit ihr zu schlafen – vielleicht erinnerte sie das daran, daß sie zum Schaffen von Leben bestimmt ist, nicht zu dessen Vernichtung – entscheide mich aber zu spät, die ermattende Spritze sitzt schon unter der Haut.
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